verleihen wir am 9. November 2018 in Potsdam im Kutschsaal des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte.
Liebe Festgäste, liebe Freundinnen und Freunde,
der heutiger Festakt hält Freude und Enttäuschung gleichermaßen für uns bereit.
Enttäuschung, weil Manfred Stolpe, hochgeschätzter geistiger Weggefährte, dem wir heute eine außerordentlichen Goldene Ehrennadel verleihen, diese nicht persönlich entgegennehmen kann. Selbstverständlich kennen wir seinen prekären Gesundheitszustand, haben aber, zusammen mit ihm, gehofft, dass er es schaffen würde, für etwa eine Stunde hier bei uns zu sein. Jetzt haben ihm die Ärzte öffentliche Auftritte verboten, wie er mir am Mittwoch per Mail mitteilte. Freude und Enttäuschung -
Freude, weil die heutige Auszeichnung im Rahmen des 10. Frauenbrücke-Preises wieder zwei Frauen zu teil wird, die in hohem Maße dem Ziel gerecht werden, das sich die Stiftung im Jahr 2000 gesetzt hatte, nämlich
Brückenbauerinnen sichtbar zu machen, die für die innere Einheit Deutschlands wirken, oder sie beispielhaft verkörpern.
Dabei ist uns auch ganz wichtig der Brückenschlag nach Europa, um Gemeinsamkeiten auf dem Hintergrund der vielfachen Unterschiede zu zeigen.
Eine goldene Ehrennadel 2018 überreichen wir:
Dr. Ulrike Lorenz
Als beispielhafte Brückenbauerin zwischen Ost- und West machte sie ihren Weg aus der Otto Dix Stadt, dem heimatlichen Gera, mit viel Initiative, Durchsetzungsvermögen und exzellenter Kennerschaft vor allem der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts in die Spitzenreihe der Kuratorinnen deutscher Kunstmuseen. Heute konzipiert sie ihre Ausstellungen von der glänzend erneuerten Kunsthalle Mannheim aus - offen für eine weltweite Zusammenarbeit.
Wenn die Kunst in der heimatlichen Lebenswelt Generationen verbindet, - sie gibt Auskunft über Leben, Denken und Fühlen - bietet sie gleichzeitig eine über den Globus hinweg für viele Menschen verständliche Sprache, eine Sprache, die der deutschen Kulturnation immer wichtig war, die sie auch in dunkelsten Zeiten nie ganz verlor. Wir danken einer engagierten Kulturbotschafterin!
Ende
Sehr geehrter Herr Staatssekretär Thomas Kralinski, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jann Jakobs, meine Damen und Herren, verehrte Frau Niebusch-Gerich, ...
Vollständige Rede lesenPetra Reski und Laudatorin Karin Schubert Für ihre Hinweise auf besondere Schwachstellen in der Strafverfolgung zwischen Italien und Deutschland. Bei ihren Recherchen im deutschen Mafiamilieu trifft sie häufig auf Schranken des deutschen Rechtsstaats.- Verkennt er die machtvollen Strukturen, die sich seit mehr als 100 Jahren in der italienischen Gesellschaft verwurzelt haben? Wo durch Stimmenkauf, Schweigen und den Vollzug von Todesdrohungen gegen Abweichler und Gegner diverse Mafiaclans nicht nur ihre herkömmliche Praxis von Schutzgelderpressung und Drogenhandel abschirmen, sondern erfolgreich an der Steuer vorbei schmutzige Gelder in normale Wirtschaftstätigkeiten leiten? Frau Reski, Sie mahnen eine neue Einschätzung der Gefahrenlage für unseren freiheitsbetonten Rechtsstaat an, um die Justiz nicht an deutschen Grenzen scheitern zu lassen, auch im Sinne italienischer Kollegen. - Wir danken Ihnen für diesen wichtigen Appell und geben die Botschaft weiter!
Rede zur Verleihung des «Frauenbrücke- Ost-West.Preises 2018» an Petra Reski Potsdam. 09. November 2018 Karin Schubert, Justizsenatorin von Berlin a.D., Stiftungsbeirätin
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Wir ehren den ehrlichen Makler, den Mentor, Ratgeber und Begleiter in der historischen Situation, als die Deutschen mit Mehrheit beschlossen, wieder in einem gemeinsamen Staat zu leben.
Dem das Vertrauen vieler Menschen schon vorher zuteil geworden war, das ihn auch nicht verließ, als er daran ging, Brandenburg als aktiver Politiker in die neue Zeit zu führen.
Wir ehren ihn als einen Menschen, der Einfluss ausüben konnte, weil er einfühlsam ist und sich selbst auf bewundernswerte Weise treu bleibt.
Ein großes Vorbild!
Laudatio
Meine Worte zur Ehrung Manfred Stolpes sind eine Dankrede.
Überschrieben habe ich sie: "Als wir anfingen, Deutschland neu zu denken."
Deutschland neu denken?
Manfred Stolpe formulierte, die Deutschen müssten sich ihre Biografien erzählen. Er schien zu wissen, wie tief die gesellschaftlichen Lebenswelten Ost- und Westdeutsche bestimmt ... und einander entfremdet haben,
Nehmen wir uns etwas Zeit zur Erinnerung: (Textanfang)
Grußworte Staatssekretär Kralinski...
Begrüßung Altmut Michael