Die Stiftung

Im Jahr 2000 errichtete die Gründungsvorsitzende der Frauenbrücke Ost-West, Helga Niebusch-Gerich zusammen mit Kurt Gerich die
Stiftung Frauenbrücke-Preis für die innere Einheit in Deutschland.

Wie in Stiftungsgeschäft und Satzung formuliert:

Wir, die Unterzeichneten, errichten hiermit eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts. Sie trägt den Namen „Stiftung Frauenbrücke-Preis für die innere Einheit in Deutschland“ und gründet auf der fast 9-jährigen Arbeit der Frauenbrücke OST-WEST.

Sie hat ihren Sitz in Heidelberg, Bergheimer Str. 14 und soll ausschließlich gemeinnützige Zwecke verfolgen.

Zweck der Stiftung ist die Förderung der inneren Einheit in Deutschland durch bürgerschaftliches Engagement.
Durch den „Frauenbrücke-Preis für die innere Einheit in Deutschland“, der alle zwei Jahre vergeben wird, sollen Frauen mit einem Geldpreis oder einer Ehrennadel ausgezeichnet werden, die im Alltagsleben, allen Schwierigkeiten zum Trotz, durch pragmatisches Handeln und verständnisvollen Umgang miteinander, Bausteine für die innere Einheit Deutschlands schaffen oder Türen öffnen für ein besseres Verständnis zwischen Deutschen und anderen MitbürgerInnen in der EU (Erweitert 2010 und 2012).

Die Goldene Ehrennadel gebührt einer prominenten Frau, die für alle sichtbar, in ihrer Arbeit den gleichen Anforderungen gerecht wird.

für den Stiftungsvorstand:
gez. Helga Niebusch-Gerich und Kurt Gerich

Helga Niebusch-Gerich und Kurt Gerich


Den Stiftungsvorstand unterstützen als Beiräte:

Prof. Dr. Thomas Dieterich, Präsident des Bundesarbeitsgerichts a. D.
Dr. Necla Kelek, Soziologin, Autorin und Publizistin
Karin Schubert, Justizsenatorin und Bürgermeisterin von Berlin a. D.
Dr. Manfred Stolpe, Ministerpräsident von Brandenburg a. D.
Prof. Dr. Rita Süssmuth, Präsidentin des deutschen Bundestages a. D.

Hintergrund

Die Stiftung entstand aus dem Geist der Bürgerinnen-Initiative Frauenbrücke Ost-West, die nach Antworten suchte auf die drängenden Fragen, vor die sich Bürgerinnen und Bürger Deutschlands nach der historischen Wende zur Einheit 1990 gestellt sahen. Wir erinnern uns:

Bei den Wahlen zur ostdeutschen Volkskammer 1990, wie bei den darauf folgenden Wahlen zum deutschen Bundestag stimmte eine breite Mehrheit der Deutschen für ein einheitliches Deutschland. Als die überwältigende Euphorie vieler über das kaum vorhersehbare Ereignis langsam abklang, musste man sich eingestehen, dass die Menschen in den vierzig Jahren der Teilung des Landes sich fremder geworden waren, als man wahrhaben wollte.

In den Medien waren immer öfter Berichte über das vermeintlich unangemessene Verhalten von "Ossis" im Westen und "Wessis" im Osten zu lesen.
In einer Gruppe Sinsheimer SPD-Frauen sorgte diese Entwicklung 1991 für Empörung und führte schließlich zur Gründung der Bürgerinneninitiative Frauenbrücke Ost-West. In einem ersten Schritt wurden gegenseitige Besuche zwischen Frauen organisiert, unter dem Motto "Zeig mir, wie Du lebst". Wir wollen uns kennen lernen, um uns besser zu verstehen.

Es galt sich bewusst zu machen, dass man im Osten anders gelebt hatte als im Westen. Wenn die Lebensumwelt, das heißt, das politische und wirtschaftliche System, in dem der Zeitgeist auf die gewachsenen Vorstellungen von geschichtlichen und religiös-weltanschaulichen Werten trifft, die Menschen prägt, zu welchen Unterschieden zwischen den Deutschen hatte das geführt?
So warb Gründungsvorsitzende Helga Niebusch-Gerich dafür, sich ehrlich über die alte Grenze hinweg für einander zu interessieren, "damit zusammen wachsen kann, was zusammen gehört" (Willy Brandt) und formulierte eine Präambel zur Satzung als Wegweiser für die Zusammenarbeit:


Präambel zur Satzung

Wir wollen uns gegenseitig kennen lernen,
um uns besser zu verstehen
und unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Als Voraussetzung hierfür betrachten wir:
Offenheit, Toleranz und Verständnisbereitschaft.
Jede einzelne engagiert sich aus Verantwortungsbewusstsein
aufgrund ihrer Persönlichkeit.
Die aus ihrer Lebenssituation erwachsene Meinung
ist immer eine persönliche.


"Unterwegs nach Deutschland....über die Frauenbrücke Ost-West" (PDF)
Helga Niebusch-Gerich erzählt Han Yan, wie diese Brücke entstand.